Radio Ga-Ga
Radio ist für mich schon immer ein sehr anheimelndes Medium gewesen. Sicherlich auch dadurch bedingt, daß Musik als sehr starker Emotionsträger meiner Persönlichkeit zu sehen und öfters auch, mehr als lautstark, zu hören ist. Kindgerechte Hörspiele aller Art, ließen Klein-Behave, auch schon früher phasziniert lauschend vor dem Volksempfänger ausharren. Nicht zu vergessen, das samstägliche Highlight "Heute im Stadion", wobei sich, bei Opa in der Küche, ne ordentliche Brotzeit reingefahren wurde, während man mit den alten "FC Bayern"-Recken Breitner, Rummenigge und Co. am Zittern war. Unvergessen auch das freitägliche "Mitschneiden" der Deutschen Single Charts auf Kassette und die enorme Selbstzufriedenheit, wenn man die TOP 10 komplett ohne Moderatorendazwischengequatsche aufgenommen hatte - fast übermenschliche "Auf den Punkt"-Konzentration war hierfür notwendig. Anderenfalls gabs immer "Puh"-Rufe der Anwesenden, auf der nächsten Kellerparty, wenn zwischen zwei Liedern "Wir kommen nun zu Platz 6 dieser Woche ..." aus dem Kofferradio dumpfte.
Doch im Laufe der Jahre verschwand das Radio immer mehr aus meinem Leben.
Der Bruch kam eigentlich ziemlich genau mit dem terrestischen Aufbrausen der Privatradio-Schockwellen. Die Charts hoch und runter dudeln, mal was verlosen, das Mikrofon in ne johlende Passantenmenge einer Fussgängerzone stecken, Samstagabend Liveschaltungen in die Turnhalle von Hinterdingenskirchens, Stars in gebrochenem Deutsch oder Kindergartenenglisch Sätze wie "Hear me on Shit-Radio XFN" aufsagen lassen und nicht zu vergessen, den sendereigenen "Kabaretisten", der bei entsprechend egomanischer Veranlagung sogar das Sendergebäude verläßt, um das Land mit einer Tournee zu überziehen. Als seis nicht schon genug gelästert, hab ich mir eine Spezies bis zum Schluss aufgehoben. Die Riege der Morgenmoderatoren! Was einem da zum Teil an geballtem Schwachsinn, auf nüchternen Magen, um die Ohren gehauen wird, läßt dich nur noch entnervt das Stormkabel des Radios samt Steckdose aus der Wand reißen. Plattitüden ala "Der Morning-Män der immer kän" sind die Regel! Auch gern genommen: Ein männlich/weibliches Duo, das sich die luftleersten Phrasenbälle zum Thema "Männer und Frauen sind verschieden" zuspielt (gern auch mit Hörerumfrage). Nee! Wirklich! Es war mir ordentlich verleidet worden - das Radiohören!
Doch was ist das? Gerade als ich meine Resignationsschalosien gänzlich runterlassen wollte, entdeckte ich nen Führer zu den doch noch vorhandenen Radioperlen, einen Wegweiser durch das niveaulosen Äterwirwar: Phonostar!
Ein Player für Internetradio mit eingebauter Radio-Programmübersicht.
Und siehe da, so einige harsche Kritik muss ich etwas revidieren. Ganz hinten, am Ende des Tages, gut versteckt und ziemlich verstreut wird doch noch Kultur gesendet. Na dann werd ich wohl, wenn die Mehrheit bereits müdgezappt ist, ab sofort wieder schön Ruhe haben beim Radiohören!
[Heute 22:00 // DAS DING : Dirk Bach liest "Der Fönig" von Walter Moers]
Doch im Laufe der Jahre verschwand das Radio immer mehr aus meinem Leben.
Der Bruch kam eigentlich ziemlich genau mit dem terrestischen Aufbrausen der Privatradio-Schockwellen. Die Charts hoch und runter dudeln, mal was verlosen, das Mikrofon in ne johlende Passantenmenge einer Fussgängerzone stecken, Samstagabend Liveschaltungen in die Turnhalle von Hinterdingenskirchens, Stars in gebrochenem Deutsch oder Kindergartenenglisch Sätze wie "Hear me on Shit-Radio XFN" aufsagen lassen und nicht zu vergessen, den sendereigenen "Kabaretisten", der bei entsprechend egomanischer Veranlagung sogar das Sendergebäude verläßt, um das Land mit einer Tournee zu überziehen. Als seis nicht schon genug gelästert, hab ich mir eine Spezies bis zum Schluss aufgehoben. Die Riege der Morgenmoderatoren! Was einem da zum Teil an geballtem Schwachsinn, auf nüchternen Magen, um die Ohren gehauen wird, läßt dich nur noch entnervt das Stormkabel des Radios samt Steckdose aus der Wand reißen. Plattitüden ala "Der Morning-Män der immer kän" sind die Regel! Auch gern genommen: Ein männlich/weibliches Duo, das sich die luftleersten Phrasenbälle zum Thema "Männer und Frauen sind verschieden" zuspielt (gern auch mit Hörerumfrage). Nee! Wirklich! Es war mir ordentlich verleidet worden - das Radiohören!
Doch was ist das? Gerade als ich meine Resignationsschalosien gänzlich runterlassen wollte, entdeckte ich nen Führer zu den doch noch vorhandenen Radioperlen, einen Wegweiser durch das niveaulosen Äterwirwar: Phonostar!
Ein Player für Internetradio mit eingebauter Radio-Programmübersicht.
Und siehe da, so einige harsche Kritik muss ich etwas revidieren. Ganz hinten, am Ende des Tages, gut versteckt und ziemlich verstreut wird doch noch Kultur gesendet. Na dann werd ich wohl, wenn die Mehrheit bereits müdgezappt ist, ab sofort wieder schön Ruhe haben beim Radiohören!
[Heute 22:00 // DAS DING : Dirk Bach liest "Der Fönig" von Walter Moers]
OhBehave - 20. Feb, 14:54