BEYOND@POPCORN

Sonntag, 10. September 2006

Adams Äpfel

Wenn der Landpfarrer im Auto die "Take That"-Version von "How deep is your love" rauf und runter hört und der Chefarzt die Einlieferung eines Patienten, dem in den Kopf geschossen wurde, lakonisch mit "In Fachkreisen nennen wir das einen halben Kennedy" kommentiert, dann sind wir auch schon mitten drin in einem weiteren Kleinod skandinavischer Filmkunst - nämlich Anders Thomas Jensens Film "Adams Äpfel".

Irgendwo im dänischen Nirgendwo betreibt Landpfarrer Ivan seine Oase der Nächstenliebe, in der er Straffällige zu resozialisieren versucht. Zu seinen Schäfchen, dem Trinker und Vergewaltiger Gunnar sowie dem arabische Tankstellenräuber Khalid, gesellt sich der gewalttätigen Neo-Nazi Adam. Adam bekommt als Resozialisierungsprojekt die Aufgabe zugeteilt, sich um den Apfelbaum zu kümmern und nach der Ernte einen Apfelkuchen zu backen. Die Barmherzigkeit Pfarrer Ivans entpuppt sich jedoch bald als Besessenheit, die keine Widerrede duldet. Während Gunnar und Khalid Auseinandersetzungen mit Ivan aus dem Weg gehen, stellt sich Adam der manischen Güte. Er beschließt, den Kampf aufzunehmen und Ivans positiver Sicht der Dinge einen Schuss böse Realität zu verpassen. An der sich zuspitzenden Auseinandersetzung zwischen den beiden beteiligt sich zudem eine dritte Macht, die vor allem was gegen Adams Apfelkuchenpläne zu haben scheint.

Mit "Adams Äpfel" hat das dänische Filmtalent Anders Thomas Jensen eine überaus unterhaltsame biblische Fabel zurecht gesponnen, die geprägt wird von einem stark "angeschrägten" Personal, dem bei aller Seltsamkeit nie das Menschliche abhanden kommt.
Komisch, brutal und böse ist "Adams Äpfel" in vielerlei Hinsicht geworden - und auch ziemlich außergewöhnlich.
Dies bescherte Jensen, neben dem Dänischen Filmpreis sowie dem Publikumspreis beim Filmfest Hamburg, auch den "Gabriel", den Kulturpreis der Kirchenvertreter Dänemarks. Somit sollten sich Liebhaber tiefschwarzen Humors, Cineasten, Gewaltfreaks und, ja, auch Christen von der bissigen Komödie um "Gut und Böse" mit Hiob-Allegorien unbedingt angesprochen fühlen.

Von mir gibts fette 9,7 von 10 Punkten ! [Trailer]

[Orfeos Erben, Hamburger Allee 45, Frankfurt]

Donnerstag, 24. August 2006

Theatertipp: Caveman

Caveman___ TIPP ___________________________

* CAVEMAN *

Caveman gilt als das erfolgreichste Broadway Solo-Stück aller Zeiten. Nachdem die Comedy über die großen und kleinen Unterschiede zwischen Mann und Frau in den Vereinigten Staaten von einem Millionen-Publikum bejubelt wurde, feiert der moderne Höhlenmann weltweite Erfolge. Nach über 700 Vorstellungen am Broadway wurde Caveman zu dem New Yorker Stadtgespräch schlechthin, was zur Folge hatte, dass der Bürgermeister Guiliani den 18. Juli offiziell als „Caveman Day“ einführte und die 44th Street West in „Caveman Way“ umbenennen ließ. Inzwischen spielt das Stück von Südafrika über fast alle deutschsprachigen und skandinavischen Länder bis nach Island mit einzigartigem Erfolg. [Quelle: Eventim.de Newsletter]

TICKETS, TERMINE & MEHR: Caveman all over Germany - www.eventim.de

Artikel zur Inszenierung im Frankfurter Hof, Mainz
Titelrolle: Felix Theissen
Regie: Esther Schweins

 

Für Zorro, Tiger und 'Behave natürlich Pflichtprogramm!
Und ich glaube "Schatz" kommt auch mit ;-)

Donnerstag, 20. April 2006

Adam Green

Auch in diesen Tagen, in denen ich durch selbstversuchsmäßige Empfangsreduzierung auf DBV-T über kein "MTV" und kein "VIVA" mehr verfüge, hatte ich Adam Green in meinem Leben nicht vermisst. Jetzt hab ich ihn mir "schöngezappt". Im ZDF.Doku-Kanal lief die Sendung "Gero von Boehm begegnet: Adam Green". Natürlich war mir dieses sehr jugendliche, natur-stoned wirkende Gesicht schon untergekommen, aber von mir nicht weiter beachtet worden. Dies änderte sich nun schlagartig, denn mit jedem erneuten Hineinzappen in dieses Interview, erfuhr man wahrlich Skurriles aus dem noch jungen Leben des Künstlers. Sowas wie transmediale (vielleicht auch crossmedia?) Seelenverwandtschaft zu Adam Green entstand in mir, je länger ich der Sendung folgte. Das mag nicht verwundern, sind doch überbehütete Kindheit, frühzeitige Drogenerfahrungen und noch frühzeitiger Sex-Erlebnisse Fakten, die auch die Persönlichkeitsbildung des geschätzten Blogbetreibers - im bayrischen Hinterland der wilden 80er - maßgeblich beeinflusst haben.
Ohne Häme, ein erstaunlicher junger Mann dieser Adam Green. Dies zeigte sich auch an der Geschichte zu seinem selbstgemalten Lieblingsbild. Dieses Bild zeigt einen Papagei, daneben einen erigierten Penis - man kann hier getrost von einem "Prügel" sprechen. Die Geschichte zum Bild beruht auf der Tatsache, daß Adam Green in seiner Jugend immer vor dem Papagei onaniert hat. Nicht weil Adam Green es geil fand, vor einem Papagei zu onanieren, sondern weil der Papagei seine Vogelstange im Greenschen Wohnzimmer neben dem Fernseher hatte. Der Fernseher zur visuellen Stimulierung mittels Videokassette aber unabdingbar war. Da der Papagei sprechen konnte, hatte Adam Green Angst, den Vogel eines Tages töten zu müssen, da die Gefahr des "Verrats" durch das Federvieh einfach zu groß hätte werden können. "Da hab ich einfach mit dem Onanieren aufgehört" sagt Adam Green, geraden Blickes in die Kamera. Wir wollens ihm mal glauben.

"Ein ganz erstaunlicher junger Mann!" würde auch Mechthild von Schnallenbeck sagen - oder eine andere justament erfundene "bessere Dame" aus fiktiven bessern Kreisen.

Das komplette Interview ist nochmal am 21.04.2006 auf ZDF.Doku um 23:00 zu sehen.

Freitag, 16. September 2005

ELLING - Ach wäre das Leben doch ne Schlachteplatte

mit Schmandkartoffeln ;) ...
Würde ich mir wünschen, nachdem ich gestern Abend "Elling" auf DVD guckt hab und immer noch reichlich bewegt bin.

Als Komödie über zwei aus der Psychiatrie kommende Freunde, die sich als Wohngemeinschaft dem selbstbestimmten Leben und der Gesellschaft stellen sollen, liefert dieser "kleine" grosse Film aus Norwegen herzliche Lacher weit abseits von "Randgruppenwitz" oder "Mitleidshumor".
Weder tölpelhaft noch mitleidsheischend werden die beiden Protagonisten "gezeichnet". Der Film liefern vielmehr Nachdenkenswertes und Herzerwärmendes, in der Art und Weise wie der tagtägliche Kampf von Elling und Kjell-Bjarne gegen ihre Neurosen und mit der "Normalität" gezeigt wird.
Und wo "Forrest Gump" noch, als Charakter, stellenweise unter allzuviel amerikanischen Kino-TamTam unterging, da strahlt "Elling" als Mensch und "Sauerkraut-Poet" umso heller!

Guckt doch mal in euere Videothek - Der Film lohnt sich!
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Eine Freundin von mir...
Eine Freundin von mir hat tatsächlich solche Dinger...
Christina (Gast) - 10. Dez, 15:20
Online Java Backgammon
Very interesting information. Do you have twitter account?...
Online Java Backgammon (Gast) - 27. Feb, 16:53
Kart?
Auf der Bahn war ich auch schon unterwegs, cool, oder?...
Markus (Gast) - 8. Jul, 18:17
das kenn ich als "den...
das kenn ich als "den Jörg rufen"
Selana (Gast) - 23. Sep, 10:28
hehe
ich habe das gleiche Problem.. mit dem Ergebniss von...
Patral (Gast) - 6. Jul, 20:24

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