Mittwoch, 9. August 2006

Junggesellenabschied

Mein Freund „S“ hatte es sich auch letzten Samstag, eine Woche vor seinem festgesetzten HinrichtungsHochzeitstermin, immer noch nicht anders überlegt. Somit galt es für diesen aufrechten Recken der Männlichkeit, Abschied vom Junggesellendasein zu nehmen. Zu diesem Zweck versammelten sich seine sechs treuesten Lebenswegsgefährten, um ihm Beistand zu leisten in seiner letzten „nuit de garçon“, die nochmal geprägt sein sollte von Männerfreundschaft, Alkohol und den körperlichen Reizen schöner fremder Frauen, bevor ihm eben jene Lebensfreuden nur noch rationiert genehmigt bzw. komplett gestrichen werden.
All zu sehr ins Detail zu gehen, verbietet natürlich der Ehrenkodex „Männerkumpanei“, somit hier nur ein Abriss des überaus gelungenen Abends aus meiner Perspektive:

Los ging es mit männlichem „Schwanzmessen“. Es gab Bolidenrodeo im „Kartcenter Cologne“. Wir hatten ein Rennen über 50 Runden gebucht. Ich persönlich war noch nie in einem Kart gesessen und hatte mich innerlich so auf „Autoskooter fahren mit Helm auf“ eingestellt, wurde jedoch schnell eines Besseren belehrt. Ein „Höllenritt“ und körperlich richtig anstrengend die knappe Stunde. Aber ein Riesenspaß! Bei 7 Leuten auf der Strecke hat man auch immer einen vor sich oder im Nacken sitzen und es ist ordentlich was los. Sehr genialer Auftakt des „Abschieds“, der mit den ersten Runden Kölsch begossen wurde.

Weiter ging es mit dem Sammeltaxi in die Kölner Innenstadt. Hier war krass was los und außerdem schien Welt-Junggesell(en/innen)abschieds-Tag zu sein. Unmengen von uniformierten Grüppchen mit „Wir verabschieden xxx“-TShirts. Die bald verehelichten Damen meist mit „Bauchladen“ bewaffnet. Für einen Euro gab es so allerlei zu kaufen und zu küssen. Absolutes Highlight hierbei war eine Gruppe von 5 Blondinen, die sich einheitlich in so schwarze „NYPD“-Uniformen gezwängt hatten. Komplett mit Mütze, teilweise sogar mit Handschellen und Schlagstock ausgerüstet – Hossa! Sehr kurzweilige Fortführung des „Abschieds“, der mit weiteren Runden Kölsch begossen wurde.

ddEs folgte der „verruchte“ Höhepunkt des Abends. Das Kölner Dollhouse. Nach halbstündiger Orientierungsphase („Hallo! Mach mal wieder den Mund zu.“) in diesem „American Table Dance“-Schuppen, wurden die getauschten „Dollhouse“-Dollar zusammengeworfen und dem bald verehelichten „S“ in die Hand gedrückt. Man zwängte sich um einen „Private Table“ und bat um das Erscheinen der von „S“ favorisierten Körperkünstlerin. Diese wiederum steckte „S“ die Dollarscheine erst hierhin und dorthin (für die Männer gilt ja: keine Hände!) um sie sich dann, mit ordentlich Körpereinsatz, auf die ein oder andere Weise wiederzuholen. Damit wir nicht nur zum Zuschauen verdammt waren, gab „S“ jedem 1 Dollar retour, den sich die kaum noch bekleidete Tischtänzerin reihum, auf die ein oder andere Weise, abholte. Hot! Sehr aufregende Fortführung des „Abschieds“, der mit weiteren Runden Kölsch begossen wurde.

Jetzt hieß es natürlich erstmal wieder zu Atem kommen. Gut Luft in die Lungen pumpt man ja bekanntlich beim Singen. Also wurde die nächste Karaoke-Bar angesteuert. Hier gefiel es uns aber nicht wirklich. Leider blieben wir lange genug, damit "S" und ich gezwungen waren den ABBA Klassiker „Knowing Me, Knowing You“ vorzutragen. Überraschender Weise schlugen wir uns ganz gut und ich habe wohl, seit Klein-Behave nach der Hitparade immer in Mutters Haarbürste sang, nichts mehr so inbrünstig intoniert. Schräg! Sehr eigenwillige Fortführung des „Abschieds“, der mit weiteren Runden Kölsch begossen wurde.

Ab jetzt war es dann langsam etwas unübersichtlich, auch aus der Erinnerung heraus. Wildes Spelunkenhopping beschreibt es wohl am Besten. Schwierig vor allen Dingen, beim Abmarsch zur nächsten Örtlichkeit immer alle Mann an Bord zu haben, was daran lag, dass sich im Laufe des Abends die geschlechterübergreifende Kontaktaufnahme bei den „Helden“, trotz schwerer werdender Zunge, zunehmend „leichtfüßiger“ gestaltete. Die vermutlich schönen Füße meines Kontaktes steckten in ultrahippen, schwarzen Spitzstiefelchen mit hohen dünnen Absätzen und einer aufgenähten „5“ überm Rist. Meine Beteuerungen, dass sich hier doch für uns Zwei eindeutig ein Kreis schlösse – da ich zu Beginn des Abends doch in einem Kart mit der Startnummer „5“ saß (kein Witz!) – fielen jedoch nicht auf fruchtbaren Boden. Die Gute war wohl keine Symbolikerin. Ganz und gar unsymbolisch, vielmehr harter Fakt ist die Tatsache, dass ich einen „Erdbeercolada mit Sahne“ hinten drauf auf ein „Rudel Kölsch“ nicht so gut vertrage, wie sich im Laufe des Sonntags noch einige Male zeigen sollte – aber das nur nebenbei.
Sportlich hatte der „Abschied“ begonnen, sportlich ging er kurz nach 07:30 Uhr Sonntag morgens, nach gefühlten 1000 Partien „Kicker“ und Absingen des Hochzeitsmarsches im Sammeltaxi Richtung Gästebett, auch zu Ende.
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Eine Freundin von mir...
Eine Freundin von mir hat tatsächlich solche Dinger...
Christina (Gast) - 10. Dez, 15:20
Online Java Backgammon
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Online Java Backgammon (Gast) - 27. Feb, 16:53
Kart?
Auf der Bahn war ich auch schon unterwegs, cool, oder?...
Markus (Gast) - 8. Jul, 18:17
das kenn ich als "den...
das kenn ich als "den Jörg rufen"
Selana (Gast) - 23. Sep, 10:28
hehe
ich habe das gleiche Problem.. mit dem Ergebniss von...
Patral (Gast) - 6. Jul, 20:24

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