WIR HABEN DIE MUSIK
Wieder einmal fing alles an mit diesem Klopfen an der Tür,
das selten gutes verspricht aber Geschichten garantiert.
Es war mitten in der Nacht und draußen stand eine Frau,
drei Meter groß und schüchtern, traurig und grau
Sie sagte "Du kennst mich nicht - doch ich kenn deine Lieder,
hab’ sie alle gehört und Du erzählst immer wieder,
dass niemand wirklich allein ist und dass Du mich verstehst
und jetzt bin ich hier und hoff` ich muss nicht gleich wieder gehn!
Ich bin zu groß - ich pass nicht in meine Familie
und kann nicht aufhören, sie zu hassen nur weil sie mich nicht lieben.
Auch Freunde mit denen ich reden könnte hab ich keine
und wenn ich ehrlich bin: am liebsten würd` ich bei Dir bleiben!"
Nicht aus Prinzip, sondern weil ich sie irgendwie mochte
sagte ich erst "Bück dich und komm rein!" und dann, was ich wirklich dachte:
"Du wirst ziemlich bald merken, ich bin nur ein Idiot von vielen
UND ich werd mich immer klein neben Dir fühlen!"
Darauf sie: "Bei uns ist das egal denn wir haben die Musik!"
Langer Rede kurzer Sinn: sie zog bei mir ein
und sie HAT es gemerkt und ich FÜHLTE mich klein,
was uns nicht hinderte, erst Freunde, dann Geliebte zu werden
und alles weitere vorerst unter den Tisch zu kehren.
Wenn wir Sex hatten, dann war sie das Meer
und mal als Wal, mal als Nussschale trieb ich auf ihr umher.
Sie kam wie die Brandung und spülte mich an Land,
wo ich mich in ihren langen, starken Armen wiederfand.
Die Tage vergingen, dann sah ich sie nach ein paar Wochen
immer häufiger verloren in ihrem Frühstück stochern.
Ich wusste, es wird nicht mehr lange dauern bis sie geht
wenn ihr die Zerrissenheit schon so auf die Stirn geschrieben steht.
Dann eines Morgens sagte sie "Ich hab was zu erledigen,
genauer jemanden - um mich von einem ewigen
Schmerz ein für alle mal und für immer zu befreien
doch versprich mir vorher eins: du wirst mir verzeihn ..."
Ich sagte "Geh du nur und erschieß Deine Eltern
aber lass dich nicht erwischen, pass gut auf Dich auf denn:
groß wie du bist wird es dir schwer fallen keine Spuren zu hinterlassen.
Also vergiss um Himmels Willen nicht das Denken über`s Hassen
und mach Dir um mich keine Sorgen - ich hab ja die Musik!"
Das Licht am Ende des Tunnels ist kein Licht.
Es ist nur ein Spiegel und darin spiegeln sich
unsere Suchscheinwerfer - doch wenn wir uns entfernen
sehen wir uns nie ins Gesicht und können auch nicht lernen
wer die sind, die in unserer Haut stecken
weil wir immer nur in allem das andere entdecken.
Wir lieben solche Theorien UND
wir tun alles was wir tun aus irgendeinem Grund.
Sie ging aus dem Haus mit ihrem Seesack auf dem Rücken.
Unten an der Tür sah ich sie sich zum letzten Mal bücken.
Sie ist nie wiedergekommen doch ich weiß, sie ist da draußen
und sie ist in meinem Herzen: sie ist innen und außen.
Ich setzte mich hin und, wie es so meine Art ist,
tat ich genau das, was du von mir erwartest:
Ich begann damit, ihr Leuchten im Dunkeln zu beschreiben
und es mir in achtundvierzig Versen einzuverleiben
Nein: niemand ist allein! Und wir haben die Musik ...
(Tom Liwa)
das selten gutes verspricht aber Geschichten garantiert.
Es war mitten in der Nacht und draußen stand eine Frau,
drei Meter groß und schüchtern, traurig und grau
Sie sagte "Du kennst mich nicht - doch ich kenn deine Lieder,
hab’ sie alle gehört und Du erzählst immer wieder,
dass niemand wirklich allein ist und dass Du mich verstehst
und jetzt bin ich hier und hoff` ich muss nicht gleich wieder gehn!
Ich bin zu groß - ich pass nicht in meine Familie
und kann nicht aufhören, sie zu hassen nur weil sie mich nicht lieben.
Auch Freunde mit denen ich reden könnte hab ich keine
und wenn ich ehrlich bin: am liebsten würd` ich bei Dir bleiben!"
Nicht aus Prinzip, sondern weil ich sie irgendwie mochte
sagte ich erst "Bück dich und komm rein!" und dann, was ich wirklich dachte:
"Du wirst ziemlich bald merken, ich bin nur ein Idiot von vielen
UND ich werd mich immer klein neben Dir fühlen!"
Darauf sie: "Bei uns ist das egal denn wir haben die Musik!"
Langer Rede kurzer Sinn: sie zog bei mir ein
und sie HAT es gemerkt und ich FÜHLTE mich klein,
was uns nicht hinderte, erst Freunde, dann Geliebte zu werden
und alles weitere vorerst unter den Tisch zu kehren.
Wenn wir Sex hatten, dann war sie das Meer
und mal als Wal, mal als Nussschale trieb ich auf ihr umher.
Sie kam wie die Brandung und spülte mich an Land,
wo ich mich in ihren langen, starken Armen wiederfand.
Die Tage vergingen, dann sah ich sie nach ein paar Wochen
immer häufiger verloren in ihrem Frühstück stochern.
Ich wusste, es wird nicht mehr lange dauern bis sie geht
wenn ihr die Zerrissenheit schon so auf die Stirn geschrieben steht.
Dann eines Morgens sagte sie "Ich hab was zu erledigen,
genauer jemanden - um mich von einem ewigen
Schmerz ein für alle mal und für immer zu befreien
doch versprich mir vorher eins: du wirst mir verzeihn ..."
Ich sagte "Geh du nur und erschieß Deine Eltern
aber lass dich nicht erwischen, pass gut auf Dich auf denn:
groß wie du bist wird es dir schwer fallen keine Spuren zu hinterlassen.
Also vergiss um Himmels Willen nicht das Denken über`s Hassen
und mach Dir um mich keine Sorgen - ich hab ja die Musik!"
Das Licht am Ende des Tunnels ist kein Licht.
Es ist nur ein Spiegel und darin spiegeln sich
unsere Suchscheinwerfer - doch wenn wir uns entfernen
sehen wir uns nie ins Gesicht und können auch nicht lernen
wer die sind, die in unserer Haut stecken
weil wir immer nur in allem das andere entdecken.
Wir lieben solche Theorien UND
wir tun alles was wir tun aus irgendeinem Grund.
Sie ging aus dem Haus mit ihrem Seesack auf dem Rücken.
Unten an der Tür sah ich sie sich zum letzten Mal bücken.
Sie ist nie wiedergekommen doch ich weiß, sie ist da draußen
und sie ist in meinem Herzen: sie ist innen und außen.
Ich setzte mich hin und, wie es so meine Art ist,
tat ich genau das, was du von mir erwartest:
Ich begann damit, ihr Leuchten im Dunkeln zu beschreiben
und es mir in achtundvierzig Versen einzuverleiben
Nein: niemand ist allein! Und wir haben die Musik ...
(Tom Liwa)
OhBehave - 22. Jul, 19:33