Emotions-Stöckchen

So! Morticia hat es mir zugeworfen das "Heulsusen"-Stöckchen. Ich nenn' es mal Emotions-Stöckchen. Hier kommen sie also, meine aktuellen "TOP 5 Emotional Multimedia-Moments".
Ach ja, nicht immer bemisst sich die emotionale Angefasstheit eines Mannes an der Menge der Tränenflüssigkeit, die sich am Ende des Films unter seinem Sitz gebildet hat. Männliche Emotionen suchen sich oftmals andere Ventile zum Entweichen. Ich z.B. blase, alternativ zum Weinen, zaghaft in meine Kaltgetränkeflasche (aktuell nur noch "Coca-Cola zero"). Da muss Frau dann im Kino schon genau hinhören, weil das evtl. vom Rascheln der Popcorntüte, dem Knuspern der Nachos oder dem Rülpsen des Sitznachbarn von der anderen Seite, übertönt wird. Soviel dazu. Jetzt aber! Jetzt gehts los.

"TOP 5 Emotional Multimedia-Moments":


Serendipity

Peinlich, peinlich, gleich vorne weg meine Lieblingsschmonzette:
Sara und Jonathan lernen sich im vorweihnachtlichen New York kennen. Extrem-Schmonzettengucker erkennen sofort: die müssen sich haben! Beide stecken jedoch in festen Beziehungen. Sara hat die Lösung parat. Das Schicksal soll es entscheiden ob sie sich wiedersehen. Sie schreibt ihre Telefonnummer in eine Ausgabe von "Liebe in den Zeiten der Cholera", Jonathan kritzelt die seinige auf eine Fünf-Dollar-Note. Daraufhin verjubelt sie seinen 5er und will das Buch am nächsten Tag in einem Antiquariat verkaufen, sagt ihm aber nicht in welchem. Wenn die beiden Dinge je wieder in den zugedachten Besitz gelangen, können sie einander anrufen und wissen somit, dass sie füreinander bestimmt sind. Klasse Frauenplan so far! Das Schicksal will sich da natürlich nicht lumpen lassen und so verlieren sich die beiden Minuten später, unter unglücklichen Umständen, aus den Augen. 10 Jahre sind vergangen, Jonathan steht kurz vor der Hochzeit mit einer Anderen und beginnt endspurtmässig das Schicksal zu zwingen!
Ein süßes humorvolles Filmchen mit vorhersehbarer Geschichte. Toll das Zusammenspiel von John Cusack und der bezaubernden Kate Beckinsale. Witzige Dialoge und ein schöner Soundtrack. Tja und ich kann den immer wieder gucken.

*kritzelt seine Handynummer auf "5 Euro"-Scheine und seufzt laut*
Ich muss morgen unbedingt Geld ausgeben. Liebe für'n Fünfer!

Junimond

Nele und Paul sind zwei einsame Menschen in Paderborn. Sie lernen sich kennen, bleiben jedoch auf Distanz. Welchen Sinn hat es, sich einem anderen Menschen zu öffnen, wenn "jeder Anfang der Beginn vom Ende" ist? Paul scheut, nach dem Tod seines besten Freundes, beim gemeinsamen KFOR-Einsatz, Beziehungen im Zwischenmenschlichen, und wünscht sich doch nichts mehr, als jemandem verbunden zu sein. Nele fürchtet nach dem Scheitern ihrer eigenen und der Ehe ihrer Eltern, dass jede weitere Beziehung ebenso zum Scheitern verurteilt ist. Das Mittel, das der Film gegen die Angst vor der Liebe findet, ist die Angst vor dem Tod. Um den Moment ohne Rücksicht auf die Zukunft auskosten zu können, brauchen die beiden Protagonisten das Wissen um den baldigen Tod. Leise und poetisch führt die Erzählung zur finalen Erfüllung von Pauls Lebenstraum - und zu einem Neuanfang für Nele. Ein tieftrauriger und doch zugleich tröstlicher Film mit zwei tollen Hauptdarstellern.

Lost in Translation

Scarlett Johansson, Scarlett Johansson und nochmal Scarlett Johansson. Die Szene, wo sie in der Karaoke-Bar "Brass In Pocket" von den Pretenders singt - granz groß! Bissi talentfrei vielleicht aber mit rosa Perücke. Unwiderstehlich!
Ansonsten toller Film, toller Bill Murray.
Ab der Hälfte des Films will man eben jenem Bill Murray nur noch zurufen: "Meine Güte, jetzt küss sie doch!"
Habe ich schon erwähnt, dass Scarlett Johansson mitspielt?

Der Tod von Freddie Mercury

Who wants to live for ever? Show must go on!
Ich war eigentlich nie so richtig dolle Queen Fan. An den vielen Hits der Band kam man aber ja eh nicht vorbei. Erstaunlich daher, wie aufrichtig traurig ich über den Tod von Freddie Mercury war. Sogar das einzige Mal bis jetzt, dass mich der Tod eines Musikers wirklich berührt hat. Bei der TV-Übertragung des Tributekonzerts aus dem Londoner Wembley-Stadion standen mir dann auch mal kurz die Tränen in den Augen. Vor ein paar Tagen wäre er 60 geworden der Freddie.

Philadelphia

Weniger der komplette Film als vielmehr die eine Szene:
Tom Hanks und Denzel Washington bereiten sich auf die Verhandlung am folgenden Tag vor. Hanks, bereits vom Tod gezeichnet, schiebt mit so einem Tropf am Ständer durchs Zimmer. Im Hintergrund läuft leise klassische Musik. Hanks hält inne, dreht die Musik laut und beginnt seine Empfindungen zu beschreiben, während Maria Callas singt. Die Arie steigert sich, die Musik wird lauter, die Wände des Raumes sind blutrot ausgeleuchtet. Immer mehr, immer eindringlicher, immer lauter. Hanks beschreibt den Schrei nach Leben, der seiner Meinung nach der Arie innewohnt und man weiß, es ist sein eigener Schrei nach Leben.
„Puhhh!“ Auch Denzel wird in der Szene der Schlips zu eng. Er flüchtet förmlich aus dem Raum. Rast mit seinem Auto nach Hause, stürzt ins Zimmer seines Kindes, nimmt das Baby aus dem Bettchen und drückt es an sich. Tod und Leben, Tod und Leben.
To much for me, damals! Meine Cola-Flasche hat da lauter getutet als das Nebelhorn der Titanic.
Rinchen - 15. Sep, 17:28

und was ist mit Cap und Capper - zwei Freunde auf acht Pfoten???

OhBehave - 17. Sep, 00:08

Ist der auch traurig? Den kenn ich leider nicht. Du kannst ihn empfehlen?
Jekylla (Gast) - 15. Sep, 17:43

Eindeutig

"Bambi" - als seine Mutter erschossen wurde und er nach ihr rief

"Zeit der Zärtlichkeit" - als De Niro wieder in sich selbst versank

"Hurt myself" - das Video von Johnny Cash ist mein aktueller Heulsusen-Moment. Den mochte ich nämlich sehr. Und der ist auch schon tot. "What have I become, my sweetest friend? Everyone I know goes away...."

Über Freddie sprachen wir ja *seufz*

OhBehave - 17. Sep, 00:12

In "Bambi 2" muss ja der Papa ran und "Erziehungsurlaub" nehmen. Eva Hermann soll am Drehbuch mitgeschrieben haben ;-)

"Zeit der Zärtlichkeit" ??? Habe ich den gesehen? Weiss nicht genau. Muss ich mal nachholen.

Also Johnny Cash ist ein weißer Fleck bei mir.
Morticia1 - 15. Sep, 21:20

komm, der tod von frank zappa war auch ganz schön tempopflichtig....immerhin hat freddy ordentlich "spass" im darkroom gehabt, bevor er detlefs rache zum opfer fiel. und zappa hatte die echt bessere schmatze. na und? eben. schnüff. deine liste ist sehr cool. vor allem weil du die filme beschrieben hat, und ich gerade bedaure, "serendipity" nicht im haus zu haben....mal morgen in der dvd-thek gucken. show must go ohohon, yeahahheaHHAH!

larousse - 15. Sep, 23:28

serendipity - schöner Film, wußte gar nicht, wie der heißt, hab ihn mal zufällig im Fernsehn gesehn, Merci, Behave! *sniff*
OhBehave - 17. Sep, 00:19

@Morticia: Ich muss ehrlich zugeben Frank Zappa existiert in meinem Universum faktisch nicht. Ok, ich kenn natürlich "Bobby Brown".
Tja, der Freddie hat wohl privat nix ausgelassen, ausser "Serendipity" ;-)
Hoffentlich ist das eine Checker-thek bei dir da und die haben den Film am Start.

@Larousse: Bitte schön *sniff*
nessy - 15. Sep, 22:04

Ich heule kaum bei Filmen. Sehr, sehr traurig war ich nach dieser Doku: "Der Tag, der in der Handtasche verschwand.

Anrührende, bewegende Filme (wenn auch völlig verschieden) sind Sommersturm, Das Leben ist schön, Hotel Ruanda, Zeit des Erwachens, Enthüllungen einer Ehe, Dead Man Walking.

OhBehave - 17. Sep, 00:54

Vielen Dank für die vielen Links.
Shame on me, ich habe nur 2 davon gesehen.
Stonenick (Gast) - 15. Sep, 22:10

Hosen auch runtergelassen!
Respekt!
Bin beeindruckt und stolz auf Sie!
Obwohl ich ja finde:
"Männer bauen Rakete, Männer können alles, ja ganz genau.."

OhBehave - 17. Sep, 00:20

Da müsste ich bestimmt auch weinen, wenn ich die Erde mal aus dem Weltall sehen würde ;-)
Columbia - 15. Sep, 23:22

Darling, es ist erschreckend wie sehr Filme verbinden können oder vielleicht wirklich der Schlüssel zu Nähe sind.

Aber es sind ja "nur" Filme... es ist ja "nur" das Leben...

OhBehave - 17. Sep, 01:46

... und es sind ja nur Gefühle und trotzdem leben wir dafür, ich zumindest.
harvey - 16. Sep, 08:37

'lost in translation' ist ja genial.
im kino habe ich noch nie geweint. zu hause schon , aber ohne publikum. ich habe nämlich einen ruf zu verlieren...'der zu hause alleine rumflennt'

das letzte mal heulte ich bitterlich bei 'bullitt'...als steve-the man-mcqueen in seinem grünen frottee-pyjama aus dem bett stieg. oh mein gott, nach 36 jahren kommt das gar nicht mehr gut...schnief.

OhBehave - 17. Sep, 00:25

Echt? bei Steve-the-man-mcqueen muss man weinen?
Isch gucke!

Du Harvey, du scheinst wirklich den ein oder anderen Ruf zu verlieren zu haben *zwinker*
harvey - 17. Sep, 09:41

klar, bei so einem pyjama im jahre 2006! der kann eine männerikone dem erdboden gleichmachen.

wär genau so als würde ich ('metrosexuell`) mir in der öffentlichkeit den sack kratzen ;) da stimmt das gesamtbild nicht mehr...und sowas mach ich nicht, ich hab ja einen ruf zu verlieren*pffff*
ninscha - 16. Sep, 12:51

DUMBO! Als die Mutter in durch die Gitterstäbe im Rüssel wiegt und Bette Midler dazu singt...*schluchz*
Dann die letzte Szene von "Club der toten Dichter", in der sie auf die Tische steigen - da musste sogar unser Deutschlehrer heulen.
Und nicht zu vergessen "Beaches - Freundinnen", auch wieder mit Bette Midler - wieso hat die in Club der toten Dichter eigentlich nicht gesungen? ;-)

OhBehave - 17. Sep, 00:41

"Club der toten Dichter" ist definitiv in den TOP10, genau wie "Stadt der Engel".

Um Bette Midler ist es ganz schön ruhig geworden, oder?
ninscha - 17. Sep, 18:44

stadt der engel - das hatte ich ja ganz vergessen. obwohl der dackelblick von dinges, dem typen, inzwischen nur noch so attraktiv ist wie der gleiche blick von pierre cosso. gute frage, was macht bette midler eigentlich so?
OhBehave - 17. Sep, 18:49

vielleicht singt die Bette ja auch in einem Casino in Las Vegas? Wie all die anderen Divas?

"Chasing Amy" ist auch zu empfehlen.
Titania Carthaga - 16. Sep, 17:12

OT: Plattenteller

Auch wenn unser Geschmack nicht immer übereinstimmt: im Fall von 3 doors down passt unser Musikgeschmack. starbucks-coffee to go finde ich z.B. scheußlich.

Wochenendliche Grüße an den GattenderbestenFreundininspe ;o)

OhBehave - 17. Sep, 00:46

Vielen Dank Titania und natürlich retour!
Nun ... nach Buckcherry wäre dann "3 Doors Down" immerhin schon Nr. 2. Ein Konzert mit Vorgruppe ist also virtuell schon drin ;-)

Ich hoffe, du schreibst bereits am Gedicht?
lizza - 24. Sep, 22:44

Sag, und wie schmeckt so eine emotional total aufgeladene Cola Zero dann? Bzw. wie schmeckt Cola Zero überhaupt? Das ist ein echtes Männergetränk, oder? Nicht so mädchenhaft light, irgendwie....

OhBehave - 25. Sep, 08:44

Exakt ... nicht so mädchenhaft light irgendwie triffts sehr gut. Schmeckt "dunkler", "schwerer" als normale light. Aber probiers ruhig mal aus. Hosen tragen die Frauen mittlerweile ja auch :-))
lizza - 25. Sep, 10:45

Nee, nee, es ist schon gut, genau so wie es ist: Mädchen vergießen hektoliterweise Tränenflüssigkeit, arbeiten sich dabei durch Berge süßen Popcorns und kompensieren derlei diätische Entgleisungen mit größeren Mengen Cola Light - Jungs hingegen entsorgen ihre aufkommenden Emotionen möglichst dezent und mittels beherzter Puster in ihre, seit neustem überaus männlichmarkanten Kaltgetränke! Es lebe der feine Unterschied! ;-)

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