Wahl zum Mitarbeitervertreter

Es darf geraten werden, wer wohl gewonnen hat.

Ich gebe die Wahlkampfreden der beiden Kandidaten original so wieder, wie sie in den Mitarbeiterinformationen abgedruckt waren.

SIE ist die Herausforderin:

Der liebe Gott hat den meisten Menschen einen Mund geschenkt... mir sagt man manchmal nach, es wären zwei. Diese möchte ich dazu verwenden, Sprachrohr für alle Belange meiner Kollegen zu sein und „sie“ (die zwei Münder) dafür einzusetzen, dass die Interessen der Mitarbeiter und die Erreichung der gemeinsamen Unternehmensziele stets im Einklang zueinander stehen.


ER ist Amtsinhaber und somit Titelverteidiger:

Ich möchte mich weiterhin für die Belange der Mitarbeiter des Konzerns im Aufsichtrat einsetzen. In erster Linie geht es mir um zukunftssichere Arbeitsplätze für alle Beschäftigten im Konzern. Denn das größte Kapital des Konzerns sind seine Mitarbeiter!


[EDIT] Wiedergewählt wurde ER mit 56,8% der Stimmen.
Kunstseide - 14. Jun, 09:07

Bei den zwei Mündern frage ich mich, ob das nicht an eine leichte Form von Schizophrenie grenzt?

OhBehave - 14. Jun, 17:59

Vorallem müsste man mal erkunden wo der zweite Mund angesiedelt ist.
nessy - 14. Jun, 09:09

Dann könnte sie ja mit dem einen Mund *pieps*, während sie mit dem anderen Mund weiterredet. *grusel*

OhBehave - 14. Jun, 18:02

*lacht* ... definitiv gruselige Vorstellung.

- "Stöhn doch mal ein bisschen"
"Ach! ... beim Aldi an der Kasse war heute wieder so ne lange Schlange und die Koschinsky von neben an bla bla bla bla bla bla bla bla bla"
dus - 14. Jun, 09:24

-

2 münder rulez

;) HRHRHR muhahaha

OhBehave - 14. Jun, 18:03

Pah! ... da ist ein Twix weg wie nix [brüllerMuuhhaa]
steppenhund - 14. Jun, 09:45

ziemlich ernst

Ich erlebe die Betriebsratswahl gerade als neutraler Wahlvorstand mit. Mir fällt dabei folgendes auf:
1) wie hat sich der Amtsinhaber bisher durchsetzen können?
Wenn er gut war und die Situation der Firma angespannt ist, würde ich ihm den Vorzuggeben.
ein + für ihn

2) Der Satz mit dem "größten Kapital" wird normalerweise von den Arbeitgebern verwendet, - kurz bevor eine größere Kündigungswelle ansteht. Das ist ein "schlechter Satz", der in seiner Abgelutschtheit einem Mitarbeitervertreter besser nicht über den Mund kommt.
ein - für ihn

3) Wenn sie sich sonst auch gut durchsetzen konnte, ist ihrer Argumentation nichts hinzuzusetzen. Ein bisschen glatt vielleicht. ("Im Einklang stehen" ist unehrlich, das spielt es in der heutigen Zeit nicht, höchstens bei sehr kleinen Firmen)

Hat sie gewonnen?

OhBehave - 14. Jun, 18:14

Erstmal: Bin beeindruckt, sehr sehr treffliche Analyse würde ich sagen. Denn - soweit meine Einschätzung aufgrund gewisser Internas - war der Satz mit dem "größten Kapital" freilich ne sarkastische Ohrfeige für die "Heeresleitung". Dieser Satz wurde auf einer als Mitarbeitermotivation gedachten Veranstaltung vom Vorstand "gebracht".

Bis zum Auszählungsende bitte noch etwas Geduld.
lecommissaire - 14. Jun, 10:30

Also ich wäre eher für die "weibliche-variante" ;-)

OhBehave - 14. Jun, 18:04

nun ... morgen gibts die Auflösung.
Rockhound - 14. Jun, 15:37

SIE verfügt zumindest über Einfallsreichtum.
ER klingt wie ein alter routinierter Schlipser.

OhBehave - 14. Jun, 18:05

ER trägt so gut wie nie Schlips oder sonstiges Feintuch-Business-Outfit.
Rockhound - 15. Jun, 00:03

Dann ist er ein Wolf im Schafspelz. Ich würde den niemals wählen, glaub ich.
Columbia - 14. Jun, 16:30

Wenn ER seinen Job bisher gut gemacht hat wird er - ob die Rede gut war oder nicht - im Amt bestätigt werden.

Sollte ER sich in der letzten Amtsperiode nicht für die Interessen der Mitarbeiter eingesetzt haben wird SIE gewählt werden, was auch immer sie in der Rede von sich gegeben hat.

Bei SAP geht es ja ohne... interessant. Ich wäre dagegen.

Rote Grüße
Columbia

OhBehave - 14. Jun, 18:08

Hmmm ... wäre dann ja ne sehr sachliche Wahl ganz ohne Interessenlobby, Vitamin-B und all sowas. Ok, Darling wir glauben an das Gute. Morgen gibts die Auflösung.
Mauzi - 14. Jun, 21:04

ich würde ihn wählen, da er sachlich zu sein scheint. Sie ist wohl eine Labertussi...

OhBehave - 14. Jun, 21:53

*grins* ... nun, du hast recht. Sie muss (von berufswegen) eine Labertussi sein, sie arbeitet im Vertrieb ;-)
nessy - 15. Jun, 13:41

56,8 %? Das war ja knapper als gedacht. Ich dachte eher, sie hätte so einen abschreckenden Emanzeneindruck gemacht, dass sie mit wehenden Fahnen untergegangen ist.

OhBehave - 16. Jun, 12:47

Neeeee ... ich glaub "abschreckend" ist nicht gaaanz das richtige Wort bzgl. ihrer "Aussenwirkung" *kichert*
nessy - 16. Jun, 13:36

Verstehe. *g* Trägt sie hochgesteckt?
OhBehave - 16. Jun, 18:07

Nein Nessy, tut sie nicht ;-)
Sie ist so ne Blondine die "überall hinkommen". Man weiss nicht genau warum, aber sie tuns halt.
Titania Carthaga (Gast) - 16. Jun, 09:57

Das sind ja schon kommunale Verhältnisse wie in Thüringen...!

;o)

OhBehave - 16. Jun, 12:50

Haben die Frauen im Thüringer Landtag auch "zwei Münder"?
Aber vielleicht wächst jedem Karrierepolitiker zwanghaft ein zweiter Mund? Ich mein mit so nem Interview-Mund wird wohl zuhause hoffentlich keiner reden ;-)
Titania Carthaga - 16. Jun, 15:47

Ich bezog das, als ichs tippte, eher auf die Wahlergebnisse der Thüringer Kommunalwahlen im Mai.... ;o)

Aber auch Du hast Recht, irgendwie... grinst
steppenhund - 16. Jun, 18:03

dann war er

in der Vergangenheit wohl doch nicht so schlecht.
Ich hätte vermutlich auch ihn gewählt. Ich kann diese rhetorischen Gags des Vertriebs-Speaks nicht mehr gut abhaben. War selber 11 Jahre im Vertrieb:)
Außerdem ist für jede Firma der Vertrieb und Verkauf am Wichtigsten.
Wenn der gut klappt, hat man Geld und dann kann sich auch eine Geschäftsführung sozialer geben. Sie kann also darauf stolz sein, als die Unentbehrlichere gegolten zu haben:)

OhBehave - 16. Jun, 18:17

Nun ER hat sich sicherlich schon einige Male wirklich für die Belange der Belegschaft und auch gezielt für Einzelne eingesetzt. Somit war ich eher über den knappen Wahlausgang überrascht. Meist tritt ja ein Kandidat mit an, der "vom Vorstand gern in der Position gesehen würde" - sie verstehen!? Bis jetzt konnten sich dererlei Kandidaten aber noch nicht durchsetzen.
Was den Vertrieb betrifft ... wenn man in technisch konzeptionell verantwortlicher Position in der Softwareentwicklung tätig ist, stellt sich der Vertrieb, begründet auf dem "was" verkauft wird, leider oftmal als der "natürliche Feind" dar. Aber ich will hier in keine Detaildiskussion einsteigen - somit Dank für ihre fachkundigen Kommentare.
steppenhund - 17. Jun, 02:23

das wäre ja durchaus interessant:)

bin selbst in der EDV tätig:)

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