Dienstag, 11. April 2006

Memory spielen macht einsam

Mit Fug und Recht kann man mich als Kinderfreund bezeichnen! Aktiv aber vorallem passiv. Besonders beliebt bin ich, bei mir bis dato unbekannten Kindern bis ca. 3 Jahre. Die laufen mir zu, als würden Zuckerstangen aus meinen Jackentaschen baumeln oder mir auf Schritt und Tritt Ü-Eier aus den Hosenbeinen kullern. Beides ist nicht der Fall und trotzdem zupft es unheimlich oft an meiner Hose, werden mir Schnuller entgegengestreckt, angesabberte Hörnchenreste angeboten oder es landet, lautmalerisch vom Ausruf "Das Möööh!" begleitet, ein entfernt noch an Schaf erinnernder dreckig-grauer Plüschklumpen in meinem Einkaufswagen. Am häufigsten jedoch wird mit dem Kinderfinger auf mich gezeigt und mir, mittels "Papa da"-Anschuldigungen (bzw. sinnhaft Ähnlichem), unterstellt mein Erbgut etwas unkontrolliert gestreut zu haben. Ein Situation die mich in meinen umtriebigeren Jahren, mit wehendem Rockschoß und fliegendem Einkaufswagen, im nächsten Quergang oder hinter den Tiefkühltruhen in Deckung gehen ließ - Mann weiß ja nie.
So ist es nun nicht weiter verwunderlich, daß anlässlich meines Heimaturlaubs letzte Woche, meine 5-jährige Nichte quasi meinen Schatten bildete. Leider hatte Oma ihr wenige Tage vorher ein neues Memory-Spiel gekauft, was dazu führte, daß ich "gefühlte" 1.000 Runden Memory in 5 Tagen hinter mich brachte. An dieser Stelle galt es dann natürlich pädagogisch wertvoll Grenzen zu setzen. Gewohnt einfühlsam wurde der mir anverwandte Nachwuchs mittels "Nein, der Onkel spielt jetzt überhaupt nicht mehr Memory. Geh doch mal und nimm nen Löffel Gift!" vor vollendete Tatsachen gestellt. Allen die mich an dieser Stelle bei der Supernanny verpetzen wollen sei gesagt, daß alle mir näher bekannten Kinder dererlei Empfehlung gewohnt sind und wissen wie es gemeint ist - denk ich. Zumindest weisen auch zwei andere, mir regelmäßig anvertraute Kinder, trotz x-facher Drohung sie an Michael Jackson zu vermieten, bis heute keinerlei Verhaltensauffälligkeiten auf.

Zwar anders, aber nicht weniger verständnislos als meine Nichte, zeigte sich Stunden später der erwachsene Teil der Verwandtschaft bzgl. Memory. Auf die beim Abendessen aufkommende Frage, was man denn tagsüber heute schönes gemacht hätte, reagierte ich method acting mäßig, indem ich mir ausdrucksstark zwei gleiche Scheiben Wurst aufs Brot legte, die Stulle stolz nach oben reckte und beigeistert "Pärchen" ausrief.

Memory spielen macht einsam!
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Eine Freundin von mir...
Eine Freundin von mir hat tatsächlich solche Dinger...
Christina (Gast) - 10. Dez, 15:20
Online Java Backgammon
Very interesting information. Do you have twitter account?...
Online Java Backgammon (Gast) - 27. Feb, 16:53
Kart?
Auf der Bahn war ich auch schon unterwegs, cool, oder?...
Markus (Gast) - 8. Jul, 18:17
das kenn ich als "den...
das kenn ich als "den Jörg rufen"
Selana (Gast) - 23. Sep, 10:28
hehe
ich habe das gleiche Problem.. mit dem Ergebniss von...
Patral (Gast) - 6. Jul, 20:24

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